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Niedersächsischer Kultusminister Grant Hendrik Tonne eröffnet SchulKinoWochen Niedersachsen in Goslar
Im Mittelpunkt der von Schüler*innen der BBS Baßgeige Goslar-Seesen gestalteten Auftaktveranstaltung der 16. SchulKinoWochen Niedersachsen am 17.02.2020 im Goslarer Theater stand neben dem Film „Roads“ das Gespräch via Skype mit dem Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg.
Leopold Grün (Geschäftsführer Vision Kino), Grant Hendrik Tonne (Niedersächsischer Kultusminister), Jörg Witte (Projektleiter
SchulKinoWochen Niedersachsen) im Goslarer Theater, v.l., Foto: SchulKinoWochen Niedersachsen
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, der gleichzeitig auch die 17. Goslarer Filmtage eröffnete, begründete der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne in seinem Grußwort die Notwendigkeit der Vermittlung von Film- und Medienkompetenz: "Filme und Filmbildung sind ein fester Bestandteil in der Schulbildung, weil sie auch ein fester Bestandteil
unseres Lebens sind.“ Zahlreiche Förderer und Gäste waren zum Auftakt nach Goslar gekommen, darunter Antje Höhl (Niedersächsische Staatskanzlei) und Karin Schüttendiebel (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung). Präsentiert werden die SchulKinoWochen Niedersachsen von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, dessen Geschäftsführer Leopold Grün ebenfalls anwesend war und besonders die Relevanz der Kinos betonte. Wir sollten uns ins Kino aufmachen, um uns zu begegnen, meinte Grün, denn nur durch die gemeinsame Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Film entstehe eine gelebte Demokratie.
Begleitet wurde die Veranstaltung durch die Schulband der BBS Goslar-Baßgeige/Seesen unter Leitung von Hans-Heero Doose-Grünefeld. Mit „With a Little Help from My Friends“ nahm die Band sowohl das Motto der Goslarer Filmtage „Ich bin ich. Du bist du. Und die Geschichte schreiben Wir!“ als auch das Thema des Eröffnungsfilms „Roads“ auf.
Im Anschluss an den Film hatten die Schülerinnen und Schüler die einmalige Möglichkeit, über eine Skypeverbindung mit dem
Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg zu sprechen. Ziegenbalg erzählte, es sei sein Anliegen gewesen, eine Flüchtlingsgeschichte mal anders zu erzählen, herausgekommen sei dann eine Freundschaftsgeschichte. Außerdem erklärte er: „Die Kamera im Film ist wie ein Komplize der Jungs, um besonders nah dran zu bleiben.“
Auf Nachfrage einer Schülerin, wie die Ideen der einzelnen Szene zustande gekommen seien, sagte er: „Der Regisseur Sebastian Schipper hat die Reise einmal komplett durchgemacht und viele der unterwegs geführten Gespräche haben wir später ins Drehbuch aufgenommen. Andere Szenen sind aus unserem eigenem Leben.“ Da sich das Ziel einer lange Reise oft erst während der Reise offenbare, entwickle sich auch die Geschichte des Films erst im Laufe der Erzählung, erklärt Oliver Ziegenbalg zum Ende des Gesprächs.
Wie „Roads“ wurde das gesamte Filmprogramm in Goslar durch tatkräftige Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler der FOS
Sozialpädagogik der BBS Goslar-Baßgeige/ Seesen mit Unterstützung der Moderatorin und Schauspielerin Eva-Maria Schneider-Reuter ausgewählt. Insgesamt werden in Goslar 31 Filme gezeigt, von denen 18 Filmvorstellungen im Kino von den Schülerinnen und Schüler nachbereitet werden.
Montag, 17. Februar 2020 • 10:00 Uhr • im Kino Goslarer Theater
mit dem Spielfilm "Roads" • Regie: Sebastian Schipper
Die Veranstaltung wird moderiert und gestaltet von Schülerinnen und Schülern der BBS Goslar-Baßgeige. Der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne und der Goslarer Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk eröffnen gemeinsam die SchulKinoWochen und die Filmtage. Eine Diskussionsrunde mit weiteren Gästen schließt an die Filmaufführung an.
In Kooperation mit der Stadtjugendpflege Goslar und der BBS Goslar-Baßgeige / Seesen und dem Kino Goslarer Theater.
Roads • Deutschland | Frankreich • 2018. • 9. – 13. Klasse • ab 14 Jahre • FSK 6 • 99 Min.
Der 18-jährige Engländer Gyllen ist mit dem Wohnmobil, das er seinem Stiefvater während des Familienurlaubs „entliehen“ hat, an einer einsamen Straße liegengeblieben. Dort trifft er William, der schon viele Kilometer zurückgelegt hat und nun in Marokko vor nahezu unüberwindbaren Hürden steht: Passkontrollen an der Grenze zu Spanien, das Mittelmeer. Der junge Mann aus dem Kongo sucht seinen Bruder, der sich zuletzt aus Calais gemeldet hat. Nach Frankreich, zu seinem Vater, will auch Gyllen und so machen sich die beiden gemeinsam auf den Weg. Auf ihrer abenteuerlichen Reise von Marokko über Spanien bis in die Normandie stellen die Jungen fest, dass sie trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft und Erfahrungen mehr eint als trennt. Und sie merken, dass sie Verantwortung für sich und andere übernehmen müssen.
Was sollte man aus dem Film mitnehmen?
Fionn Whitehead: Keine Angst davor zu haben, sich auf andere verlassen zu müssen. Es ist ok zu reden und sich zu öffnen.
Stéphane Bak: Auch wenn wir eine andere Herkunft, einen anderen kulturellen Hintergrund und andere Konflikte erlebt haben, können wir Freunde sein.“
(Aus einem Interview mit den beiden Hauptdarstellern • Interview: Anna Wollner)
9., 10. und 12. Klassen der Evangelischen IGS Wunstorf sahen die beiden Dokumentarfilme und beteiligten sich an den intensiven Gesprächen. Sogar 90 Minuten dauerte das Gespräch mit dem Pädagogikkurs der 12. Jahrgangs, den Lehrerinnen und der Regisseurin Cornelia Grünberg (2. von links).
Die Aufführung des Films im Wolfsburger Delphin verfolgten über 200 Schüler*innen der BBS 2, um danach an verschiedenen Stationen im Kino eine Stunde lang das Thema zu vertiefen. Anschließend kam es zu einer weiteren etwa einstündigen Diskussion mit dem britischen Regisseur. Später am Tag wurde die Debatte über die Filmthematik und den Film selbst noch vertieft in einer kleineren Runde in der Mediathek der Schule. Hier einige Eindrücke vom Kinotag der BBS 2 in Wolfsburg:
Helge Kletti (links) von der BBS und der englische Regisseur Tarquin Ramsay
Hervorragende Resonanz nach der dreistündigen Veranstaltung (oben) | Hunderte Schüler*innen beteiligen sich über ihr Handy mit der Antwort auf die Frage "Was würdest du tun, wenn du aufgrund deiner Meinung benachteiligt wärst?" und sehen das zeitgleich auf der Kinoleinwand (unten).
In Wunstorf kamen etwa 70 Schüler*innen der Evangelischen IGS am folgenden Tag zur Aufführung des Films. Nach einer etwa einstündigen Diskussion nach dem Film haben einige Schüler*innen mehrere Videointerviews mit Tarquin Ramsay geführt. Sie sind teilweise mit drei Kameras aus unterschiedlichen Perspektiven aufgezeichnet worden. Nach etwa sechs Stunden war die Veranstaltung mit den letzten Aufnahmen beendet.