Ein Sommerurlaub, die Jahreszeit jenseits des Alltags, ist ein klassisches Genresetting für diesen Coming-of-Age-Film über Geschlechteridentitäten. Die Künstlerin Ane und ihre drei Kinder besuchen Verwandte in einem baskischen Dorf. Begegnungen und Erwartungen in der neuen Umgebung bringen die Genderdysphorie des jüngsten Kindes zum Vorschein. „Warum wisst ihr denn, wer ihr seid, und ich nicht?“, fragt das achtjährige Kind mit den langen Haaren und den lackierten Fingernägeln, das beim männlichen Vornamen Aitor gerufen wird, sich aber offenkundig nicht als Junge identifiziert. Vor anderen Kindern stellt sie sich als Cocó vor, später wünscht sie sich den Namen Lucía. Mit der Großtante Lourdes, einer Imkerin, zeigt sich zumindest ein Familienmitglied sensibel für diese Entwicklung. Während die konservative Großmutter Lita ihrer Tochter eine nachlässige Erziehung vorwirft, ist Ane gerade mit beruflichen Sorgen und der geheim gehaltenen Trennung von ihrem Mann Gorka beschäftigt.