Schweden, Belgien, Norwegen | 2022 | 92 Minuten | Magnus Gertten
FSK 0 | empfohlen ab 14 | 9. bis 13. Klasse
Ein paar Stapel Papier, vergilbt und eng beschrieben, und Kisten auf dem Dachboden – das ist der Nachlass der belgischen Sängerin Nelly Mousset-Vos (1906-1987). Er ist im Besitz ihrer Enkelin Sylvie, die mit ihrem Mann einen Bauernhof in Nordfrankreich betreibt. Nie hat sie gewagt, die Tagebücher und Briefe ihrer Großmutter zu lesen, die Truhen zu öffnen. Über das Vergangene und die Zeit, in der Nelly als politische Gefangene in den NS-Vernichtungslagern, unter anderem in Mauthausen, dem „Vorzimmer zur Hölle“, interniert war, hat die elegante Dame nie gesprochen. Der Schmerz wurde verdrängt und das Schweigen Familientradition. Und so wusste auch niemand genau, in welcher Beziehung Nelly zu Nadine stand. Die beiden Frauen hatten sich im Dezember 1944 im KZ Ravensbrück kennengelernt, verloren sich kurzzeitig aus den Augen und lebten ab 1950 zusammen in Venezuela. Zwanzig Jahre nach dem Tod ihrer Großmutter beginnt Sylvie, deren Geschichte zu erkunden.